Webspeicher mit 1TB ein Jahr kostenlos nutzen
Cloudspeicher gibt es mittlerweile von verschiedensten Anbietern und in den unterschiedlichsten Preisklassen. Gerade wenn der Storage zum Backup möglicherweise noch in Verbindung mit einem Server genutzt werden soll, ist die Frage nach den unterstützten Protokollen sehr wichtig. Insbesondere das kleine Linux-Programm rsync spielt da eine große Rolle. Bei Strato beispielsweise muss man hierfür extra ein Protokollpaket aktivieren, was teilweise monatlich höhere Kosten verursacht als der Cloud-Speicher selber. Aber es gibt auch interessante Ausnahmen.
EUserv WM-Edition
Der thüringische Internetdienstleister EUserv ist vielleicht dem einen oder anderem schon bekannt durch seine kostenlosen VServer. Mehrere Jahre lang konnte man dort Testserver kostenlos ausprobieren, der Anbieter selber profitierte vom Feedback der Nutzer. Nun gibt es ein sehr interessantes Cloud-Angebot. Der Name WM-Edition 2018 trügt da etwas, obwohl das Fußball-Spektakel schon lange vorbei ist, kann nämlich die rabattierte Onlinefestplatte noch bis 30. November 2018 geordert werden. Die Konditionen können sich dabei sehen lassen:
1 TB Cloud-Speicher 1 Jahr komplett kostenfrei
Denn im ersten Vertragsjahr fallen keinerlei Kosten an. Es wird weder eine Monatspauschale noch eine Einrichtungsgebühr berechnet. Da die Laufzeit 12 Monate beträgt, zahlt man also bei rechtzeitiger Kündigung keinen Cent für den erstaunlich großen Cloudspeicher. Die Kündigungsfrist beträgt dabei drei Monate zum Ende der Laufzeit, ansonsten verlängert sich der Vertrag jeweils um ein weiteres Jahr. Aber auch dann ist der Speicher noch sehr günstig und schlägt mit 60 Euro pro Jahr – also gerade einmal fünf Euro pro Monat zu Buche. Übrigens: Bei der Bestellung ist nicht einmal die Eingabe von Konto- oder Kreditkartendaten erforderlich. Wir haben den Speicher gebucht und haben uns das Angebot genauer angesehen.
Zahlreiche Protokolle
Bei der Bestellung ist von 24 Stunden zur Bereitstellung die Rede. Wir haben an einem Sonntag Abend gebucht und bekamen am nächsten Morgen schon die Bestätigung, dass der Speicher zur Verfügung steht. Mit unseren zuvor festgelegten Zugangsdaten konnten wir uns problemlos anmelden und die letzten Konfigurationen vornehmen. An Protokollen stehen folgende Dienste zur Verfügung:
- Web-Client
- FTP
- FTPS/TLS
- Rsync
- WebDAV
Im Auslieferungszustand sind noch einige Protokolle deaktiviert. So muss rsync und WebDAV manuell aktiviert werden. Hier kann es bis zur vollständigen Implementierung nochmals 24 Stunden dauern, bis auch diese Protokolle verfügbar sind.
Unser Eindruck
Mit dem Web-Client und der Verbindung per FTP hatten wir keinerlei Probleme. Nicht zur Verfügung steht allerdings SFTP. Ein Verbindungsaufbau auf Linux-Konsolenebene mit diesem Befehl klappt demnach nicht. Stattdessen kann bei Bedarf ein Laufwerk via FTPS gemountet werden, was ebenfalls verschlüsselt funktioniert. Auch rsync kann die Verbindung verschlüsselt via SSH oder STUNNEL aufnehmen. Für SSH kann im Kundenportal ein entsprechender öffentlicher Schlüssel hinterlegt werden. Alles in allem ist die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig, gerade wer wie wir eigentlich die passwortlose Verbindung über SFTP gewohnt ist. Andererseits hat man ja ein Jahr Eingewöhnungszeit, bis man sich entscheiden muss. Die Übertragungsgeschwindigkeiten schwankten im Test übrigens (beim Verbindungsaufbau Server-Cloud) und lagen zwischen 10 und 40 Mbit/s. Das sind zwar keine Glanzwerte, aber man muss eben auch beachten, dass es sich um ein geteiltes Medium handelt. Möglicherweise laufen nächtliche Backups ja dann auch schneller ab. Die genaue Produktbezeichnung lautet übrigens „BackupHD 1T WME2018“. Gebucht werden kann die Cloud unter diesem Link.
Bildquellen im Artikel
- EUserv_Cloud_Protokolle: © Screenshot EUserv
- EUserv_Cloud1: © Screenshot EUserv
- Teaser_Euserv: © Euserv/Pixabay User Simon